Das erste Lachen, die ersten Schritte, das erste Weihnachten sind für alle Eltern unvergessliche Erlebnisse. Dem Kind wird all dies allerdings nicht im Gedächtnis bleiben. So wach und aufmerksam das Kind auch ist, so bewegend und wichtig die Momente auch sind – an die ersten drei Jahre seines Lebens wird sich Ihr kleiner Schatz später nicht erinnern können. Damit das Langzeitgedächtnis aktiviert und Erinnerung bleibend gespeichert werden, müssen nämlich die folgenden drei Faktoren eintreten.
Faktoren Gedächtnis Kinder
- Sprache
Das autobiographische Gedächtnis, das für die Speicherung persönlicher Erlebnisse zuständig ist, funktioniert erst wenn wir unsere Muttersprache nahezu beherschen. Erlebnisse, die das Kind noch mit Worten beschreiben kann, können später im Gedächtnis nicht korrekt zugeordnet und aufgefunden werden. - Hirnentwicklung
Die optimalen Bedingungen zur Abspeicherung von Erinnerungen erreicht das Kind erst in der Pubertät.
In den ersten Monaten erinnern sich Babys nur an Dinge, die fast reflexhaft ablaufen, wie beispielsweise das Saugen an der Brust um satt zu werden. Anschließend kommt die Erinnerung an den Geruch der Mutter hinzu.
Später erinnert sich das Kind dann an häufig gesehene Personen (wie bspw. die Großeltern) oder an die heiße Herdplatte.
Erst ab drei Jahren funktioniert das autobiographische Gedächtsnis zur Speicherung persönlicher Erlebnisse. - Ich-Entwicklung
Mit zwei bis drei Jahren fängt das Kind an, zu verstehen dass es ein eigenständiges Leben führt und lernt über die Zusammenhänge in seiner Welt, über Gestern, Heute und Morgen. Erst wenn Erlebnisse in diesen Kontext eingeordnet werden können, können sie auch später als Erinnerungen abgerufen werden.
Erinnerungen fördern Kinder
Sie können Ihrem Kind nicht beibringen, an was es sich erinnern soll und an was nicht. Mit ein paar Tricks können Sie aber die Chancen erhöhen, dass sich Ihr Kind später an eine Situation erinnert.
- Lieblings-Erinnerungen
Gehen Sie auf die Wünsche und Vorlieben Ihres Kindes ein – und das so oft wie möglich. Wenn Kind das Schwimmbad liebt, gehen Sie so oft wie irgendwie möglich schwimmen. Liebt Ihr Kind die Schaukel auf dem Spielplatz? Dann machen Sie einen Besuch dort zur häufigen Routine. Damit erhöhen Sie die Chance, dass sich Ihr Kind sich später an diese Erlebnisse erinnert. - Wiederholungen
Auch wenn es Ihre Nerven stark beansprucht – wiederholen Sie die Lieblingsspiele, Lieblingslieder und Lieblingsgeschichten ihres Kindes so oft sie nur können. Häufig wiederholte Erlebnisse werden zu vertrauten Erlebnissen und somit leichter im Gehirn abgespeichert als Momentaufnahmen. - Den Tag Revue passieren lassen
Machen Sie ein Gespräch über den Tag zum Teil des Gute-Nacht-Rituals. Was war schön, was war schade? Das macht Ihrem Kind die Ereignisse noch ein Mal bewusst und lässt das Hirn die Situationen aus- und bewerten. Somit bleiben die Erlebnisse eher hängen und werden im Schlaf weiter verinnerlicht. - Bewegte Erinnerungen
Ein Spaziergang oder eine Radtour sorgt nicht nur für viele Erlebnisse, sondern kann auch Glückshormone ausschütten. Dank ihnen werden die Situationen noch intensiver erlebt und bleiben so leichter im Gedächtnis haften.
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